Samstag, August 05, 2006

Obon - Tanzfest

Die Zeit des Obon hat begonnen.
Wir im Wohnheim haben uns ja auch schon seit Wochen auf unsere Teilnahme an einem der großen Feste vorbereitet. Azu, Kuma und Jun, das sind die Jungs, die mit mir zusammen 3 Songs für die Festbesucher einstudiert haben.


Eigentlich war die Haupaktion die Betreuung eines Standes, weil es auch ein Fest für die Kinder aus Kindergärten und Schulen aus der Gegend war. Es waren eine Menge Freiwillige aus dem Wohnheim dabei und wir hatten viel Spaß bei den Spielen, Kinder anmalen und uns gegenseitig... ...und überhaupt die Versorgung stimmte auch:

Eine sehr elagante Methode übrigens, um das Bier im Sommer schön kalt zu halten. Es ist wirklich beeindruckend, die großen Mengen an Eisklötzen zu sehen, die für alles mögliche verwendet werden.


ach ja und hier noch ein Bildchen, representativ für die Schuluniformen. Das ist leider nur eine Art japanische Schallmaienkapelle, mit Tanzgruppe - aber die Röckchen sind auch kurz. Naja, ich hab mir nie gewagt, die japanischen Mädels, seien es echte Schulmädchen oder nur die Manga-Nachmacherinnen älterer Jahrgänge, in ihren Uniformen direkt zu fotographieren

Nach dem langen Tag ging es dann noch in die zum Kentai-Sushi - das Sushi am Fließband. Die angeblich günstgste Variante aber dennoch sehr elegant. Überraschender Weise war das Sushi, neben einer Aufwandsentschädigung für alle Festhelfer auch noch von dem "Lions Club" (von denen war der Stand organisiert) bezahlt. Na gut, die haben's ja auch. Wir ließen es uns also richtig gut gehen.


Die Farbenvielfalt der Teller steht übrigens für unterschiedliche Sushi-Preisklassen. Oishiiii! Danach noch etwas Spielhalle mit E-Gitarre...nein, Mama, das sind keine echten Tatoos! ;)

..., Videospielen, Dart und Billiard, bis wir dann beim Karaoke (ab um eins war's günstiger) gelandet sind. Bis halb fünf hab ich durchgehalten, dann war aber auch für mich Schluß und ein toller Tag zu Ende.

Unagidonburi und Izakaya

Zur sprachlichen Aufklärung: das beschreibt den Abend, den ich mit der Arbeitsgruppe verbracht hab. Das Motto war "Eel-Eating-Party". Wobei der Anhang Party wahrscheinlich immer darauf deutet, dass es in einer Kneipe endet.
Meine Mam wird neidisch sein: wir waren in einem Aal-Restaurant (ist hier besonders in Nagoya eine Spezialität). Für mich gab es würzig gebratenen Aal auf Reis "Unagibdonburi", den man, sich geschmacklich steigernd, in drei verschiedenen Weisen ißt. Pur mit dem gebratenen Reis, danach mit etwas Schnittlauch und Wasabi verfeinert (der scharfen grünen Rettich-paste, die auch zu Sushi gehört), und in der dritten Variante mit einer besonderen grünen Tee-Mischung übergossen. Ich bin fast geplatzt, es war sooo lecker.


Nach dem Essen, wie schon angedeutet, gingen wir in ein "Izakaya" - eine traditionelle Japanische Kneipe. Ich bin ja froh, dass die Tische meist versteckt dann doch Platz für die Füße nach unten haben. Es war für mich schon eine harte Probe, in dem Aal-Restaurant mehr als eine Stunde auf flachem Boden am Tisch zu sitzen, geschweige denn danach aufzustehen.
Jedenfalls in so einer Kneipe ist das Hauptanliegen natürlich trinken. Allerdings werden einem auch Speisen und Snacks in all ihrer Vielfalt präsentiert. Bei unserem Saschimi-Teller (roher Fisch - nicht zu verwechseln mit Sushi, dass eigentlich immer in Verbindung mit dem gesäuerten R
eis gegessen wird), aßen wir dann sogar die Blumen mit. Naja, war meine Idee und für die anderen ein interessantes Geschmackserlebnis. (Sie tun es sicher nie wieder;)


Aber ich muß sagen die Drinks sind hier nicht von schlechten Eltern. Man hat hier Limonen-Drinks, die mich stark an den Erfrischungsdrink auf Bobos Farm in Fidschi erinnern (@Mika: was war die Frucht nochmal?). Jedenfalls sehr limonig, überhaupt nicht süß und ein tolles Aroma. Dann gibt es noch Sho-Shu in allen Varianten. (Es ist destillierter Sake - das hab ich mir nochmal bestätigen lassen)
Den Trinkt man hier als "Sho-Shu Rocku de" also "on the rocks" oder z.B. angesetzt mit Ume (Japanischer gelber Pflaume) und Honig - lecker!
Na denn, Prost - oder Kan-Pai!