Montag, August 21, 2006

something to remember

thank you all again!

Freitag, August 18, 2006

Letzte Runde - Zwischen Seifenblasenwelt und Großstadt

Hmm - weiß nicht so ganz, wie ich mich fühlen soll. Bin hin und her gerissen zwischen der Vorfreude, wieder daheim zu sein, bei meinen Freunden, im schönen, milden deutschen Klima und dem Gefühl, dass es hier eigentlich grad erst richtig losgeht. Mittlerweile sind wir hier ein ganz netter Freundeskreis, unternehmen viel und haben echt viel Spaß zusammen. Ist schwer, dann doch plötzlich aufbrechen zu müssen.

Die letzte Woche war einfach toll.
Nachdem ich Bine in Tokyo aufgelesen hatte, ging es in Richtung Norden. Yamagata...



Alexander wohnt dort mit Kyoko und Lysander in einem Haus am Stadtrand und hatte uns eingeladen, ein paar Tage die schöne Bergwelt um Yamagata zu genießen.

Kaum angekommen ging es gleich auf Fotojagt nach japanischen Affen, die sich leider nicht wirklich vor unserer Linse zeigen wollten. Dafür konnten wir aber ein traumhaftes Panorama vom Affenfelsen bestaunen und der Tokyo-Großstadt-Schock war schnell vergessen.


Inmitten des Waldes, den wir dabei durchstreiften, findet man überall Spuren von Mönchen, die dort früher gelebt und gebetet haben. So verstecken sich in den skuril ausgewaschenen Felswänden oft kleine Schreine und Gebetsstätten.


In dem offizielleren Teil der Wanderung befindet sich eine Bergtempelanlage. Über tausend Stufen beschreitet man, durch Steinlampen und riesige Zedern gesäumt, die wie hier oft auch für Wünsche, und Gebete genutzt werden, die mit Opfergaben verbunden sind.



Und wieder eine bezauberndes Panorama bei Abendstimmung in der friedlichen Tempelanlage.



Der nächste Tag führte uns auf den Drachenberg. Aufgrund dessen, dass dort eines der großen Skigebiete Japans liegt, ist der Kratersee, der für seine Farbspiele berühmt ist, leider sehr gut für die Stöckelschuh- und Goldkettchentouristen erschlossen. Wir haben es uns allerdings nicht nehmen lassen, wenigsten einen Teil des Weges zum Gipfel zu erwandern.



Abwärts gings dann mit der kleinen Seilbahn. Der kleine Ly war etwas müde und es drohte eh en Gewitter aufzuziehen.



Der nächste Tag: wohl eines der schönsten Erlebnisse in Japan - ein Papierfliegerwettbewerb in einer alten Schule eines Dorfes in den Bergen. Mit vielen kleinen Details und einem bezaubernden Programm wurde das ganze zu einem unvergeßlichen Erlebnis.



Jeder konnte Teilnehmen und hatte vier Versuche. Auf dem Schulhof waren die Weitenmarken aufgemalt, sowie die Lucky-Shots, für die "Kurzstreckenflieger", die bei betimmten Abturzpunkten Trostpreise erhielten. Da ich's mit dem Fliegerbasteln nicht so habe, versuchte ich ein Plastespielzeug nachzubauen, dass ich hier beim BBQ mit den Labmates geworfen hab. So eine Art Flugring... naja - einfach mal nachbauen! Hab mal versucht, meinen Bauplan und die Wurftechnik darzustellen - viel Spaß beim Ausprobiern. Fliegt ordentlich weit mit der richtigen Technik.

Wenn mein Ring nicht eine Schleife zum Wiedereintritt in den Schulhof geflogen hätte, wär ich, so wie Micha, wohl auch auf der Bestenliste gegewesen ;)

Nach dem Wettbewerb folgte noch einiges an Programm. Die sanfte Stimmung, die verspielte Einfachheit des Wettbewerbs und das ganze Ambiente - es paßte einfach...


... und dann die Kinder mit den Seifenblasen an allen Fenstern, Sonnenblumen und traumgleiche Glasharfenmusik dazu - es war wie ein Märchen.




Am Abend hatten wir noch ein Grillfest mit Freunden und Arbeitskollegen der Familie und der Tag klang satt, gemütlich und zufrieden aus.Für den nächsten Tag hatten wir uns Matsushima vorgenommen. Eine der drei großen Sehenswürdgkeiten Japans. Gepriesen von Dichtern soll der Ort, der auch mit Tempeln und Gärten aufwarten kann, die schönste Küstenlinie haben, die man hier zu sehen bekommt. Viele kleine Inseln mit den Wabi-Sabi-Strukturen, die die japanische Kultur prägen. Wirklich ein schöner Ort.





Tja, und dann ging's ans Verabschieden. Wir hatten die Gastfreundschaft von Alexander und Kyoko lange genug strapaziert und brachen nach Sendai auf, um einmal in einem traditionellen Ryokan unterzukommen. Das ist ein Hotel im alten japanischen Stil mit Tatami-böden, Papierfenstern und klassischer Bewirtung. Leider hat es sich trotzdem den modernen Einflüssen nicht ganz entziehen können und so waren die Zimmer auch mit Klimaanlage und Fernseher ausgestattet. Aber der Eindruck ist trotzdem überzeugend:

Danach hieß es, ob wir wollten oder nicht, sich wieder der Großstadt stellen. Etwas shopping und sightseeing in der Großstadt war angesagt. Also stürzten wir uns ins Getümmel. Noisepollution, Menschenmengen, Leuchtreklame - da war er wieder der Großstadtschock - aber es ist eben Tokyo. Dagegen kommt mir Nagoya mit seinen "nur" 2,3 Millionen Einwohnern, wie eine Kleinstadt vor. Aber Kaiten("Fließband")sushi und nette Cafés halten es in einem erträglichen Rahmen. Zur Beruhigung wird ja auch Vogelgezwitscher aus Lautsprechern gepielt - nicht dass man denkt, man wäre nicht mehr Teil der Natur. oder so.


Und nun geht's ans Packen, Putzen, Verabschieden, Adressen tauschen, Behördengänge, Farewellparties feiern und letzte Souveniers kaufen.... in 3 Tagen sitz ich im Flieger. Aber vielleicht komm ich ja wieder..... irgendwann.

Schöne Erinnerungen bleiben und viele Kontakte zu Freunden, die man hier so über die Zeit kennen gelernt hat. Und nicht zu letzt eine tolle Laborcrew, die mich auch herzlich aufgenommen haben.

Danke euch allen! Merci! Gracias! Obrigado! Domo arrigato gozai mashita! Thank you all for the good times!
I hope to see you again

Dienstag, August 08, 2006

On Tour


Es ist soweit,
morgen früh geht's los, dank "Japan Rail Pass" mit dem Zug quer durch Japan. Mal sehen, was es noch so zu entdecken gibt. Also nicht wundern, wenn bis zum 18. August nix Neues zu lesen ist. Ich hoffe ja, dass ich noch dazu komme, vor meiner Rückreise nach Deutschland, ein-zwei Posts über die Rundreise zu schreiben.
Also auf bald und Bansai!

.. und damit keinem langweilig wird, hier noch ein Video aus meinen ersten Tagen in Japan (im Shonan-Village-Center, Hayama)



Sonntag, August 06, 2006

Juhu! Die Regenzeit ist vorbei!

Jupp, offiziell ist jetzt hier tolles Wetter. Na mal schauen. Die Regenzeit ging jedenfalls genauso schnell um, wie mein ganzer Japan-Aufenthalt bis jetzt... man man man, 8 Wochen bereits! Tja, und was macht man bei tollem Wetter??? Richtig, an den Strand gehen! Der ist hier zwar winzig (300m für 2,3 Millionen Einwohner) - aber vielleicht gibt's hier ja auch noch andere Strände. Jedenfalls soll das der schönste sein...


... naja, und mal ehrlich - ist doch wirklich ein schöner Strand!

Samstag, August 05, 2006

Obon - Tanzfest

Die Zeit des Obon hat begonnen.
Wir im Wohnheim haben uns ja auch schon seit Wochen auf unsere Teilnahme an einem der großen Feste vorbereitet. Azu, Kuma und Jun, das sind die Jungs, die mit mir zusammen 3 Songs für die Festbesucher einstudiert haben.


Eigentlich war die Haupaktion die Betreuung eines Standes, weil es auch ein Fest für die Kinder aus Kindergärten und Schulen aus der Gegend war. Es waren eine Menge Freiwillige aus dem Wohnheim dabei und wir hatten viel Spaß bei den Spielen, Kinder anmalen und uns gegenseitig... ...und überhaupt die Versorgung stimmte auch:

Eine sehr elagante Methode übrigens, um das Bier im Sommer schön kalt zu halten. Es ist wirklich beeindruckend, die großen Mengen an Eisklötzen zu sehen, die für alles mögliche verwendet werden.


ach ja und hier noch ein Bildchen, representativ für die Schuluniformen. Das ist leider nur eine Art japanische Schallmaienkapelle, mit Tanzgruppe - aber die Röckchen sind auch kurz. Naja, ich hab mir nie gewagt, die japanischen Mädels, seien es echte Schulmädchen oder nur die Manga-Nachmacherinnen älterer Jahrgänge, in ihren Uniformen direkt zu fotographieren

Nach dem langen Tag ging es dann noch in die zum Kentai-Sushi - das Sushi am Fließband. Die angeblich günstgste Variante aber dennoch sehr elegant. Überraschender Weise war das Sushi, neben einer Aufwandsentschädigung für alle Festhelfer auch noch von dem "Lions Club" (von denen war der Stand organisiert) bezahlt. Na gut, die haben's ja auch. Wir ließen es uns also richtig gut gehen.


Die Farbenvielfalt der Teller steht übrigens für unterschiedliche Sushi-Preisklassen. Oishiiii! Danach noch etwas Spielhalle mit E-Gitarre...nein, Mama, das sind keine echten Tatoos! ;)

..., Videospielen, Dart und Billiard, bis wir dann beim Karaoke (ab um eins war's günstiger) gelandet sind. Bis halb fünf hab ich durchgehalten, dann war aber auch für mich Schluß und ein toller Tag zu Ende.

Unagidonburi und Izakaya

Zur sprachlichen Aufklärung: das beschreibt den Abend, den ich mit der Arbeitsgruppe verbracht hab. Das Motto war "Eel-Eating-Party". Wobei der Anhang Party wahrscheinlich immer darauf deutet, dass es in einer Kneipe endet.
Meine Mam wird neidisch sein: wir waren in einem Aal-Restaurant (ist hier besonders in Nagoya eine Spezialität). Für mich gab es würzig gebratenen Aal auf Reis "Unagibdonburi", den man, sich geschmacklich steigernd, in drei verschiedenen Weisen ißt. Pur mit dem gebratenen Reis, danach mit etwas Schnittlauch und Wasabi verfeinert (der scharfen grünen Rettich-paste, die auch zu Sushi gehört), und in der dritten Variante mit einer besonderen grünen Tee-Mischung übergossen. Ich bin fast geplatzt, es war sooo lecker.


Nach dem Essen, wie schon angedeutet, gingen wir in ein "Izakaya" - eine traditionelle Japanische Kneipe. Ich bin ja froh, dass die Tische meist versteckt dann doch Platz für die Füße nach unten haben. Es war für mich schon eine harte Probe, in dem Aal-Restaurant mehr als eine Stunde auf flachem Boden am Tisch zu sitzen, geschweige denn danach aufzustehen.
Jedenfalls in so einer Kneipe ist das Hauptanliegen natürlich trinken. Allerdings werden einem auch Speisen und Snacks in all ihrer Vielfalt präsentiert. Bei unserem Saschimi-Teller (roher Fisch - nicht zu verwechseln mit Sushi, dass eigentlich immer in Verbindung mit dem gesäuerten R
eis gegessen wird), aßen wir dann sogar die Blumen mit. Naja, war meine Idee und für die anderen ein interessantes Geschmackserlebnis. (Sie tun es sicher nie wieder;)


Aber ich muß sagen die Drinks sind hier nicht von schlechten Eltern. Man hat hier Limonen-Drinks, die mich stark an den Erfrischungsdrink auf Bobos Farm in Fidschi erinnern (@Mika: was war die Frucht nochmal?). Jedenfalls sehr limonig, überhaupt nicht süß und ein tolles Aroma. Dann gibt es noch Sho-Shu in allen Varianten. (Es ist destillierter Sake - das hab ich mir nochmal bestätigen lassen)
Den Trinkt man hier als "Sho-Shu Rocku de" also "on the rocks" oder z.B. angesetzt mit Ume (Japanischer gelber Pflaume) und Honig - lecker!
Na denn, Prost - oder Kan-Pai!


Sonntag, Juli 30, 2006

Toyota-shi Hanabi

Toyota-shi (ist die Toyota Stadt) - ein Städtchen östlich von Nagoya, das nachdem sich Toyota dort angesiedelt hat, so stark dadurch verändert und beeinflußt wurde, dass man sich entschied, die Stadt einfach umzubenennen. So ein Hanabi ist ein riesiges Volksfest, und dieses ist zudem auch noch sehr berühmt. Man muß früh aufstehen, um sich gute Plätze zu reservieren:
Dazu werden meistens einfach Folien mit Klebeband auf den Rasen oder die gesperrte Straße geklebt; manchmal aber auch einfach nur etwas Absperrband.

Aber die Mühe lohn sich: es wälzen sich Unmengen von Menschen durch die mit Imbißständen gesäumten Straßen, viele in feierlichen Kimonos und Yukatas (die männliche Variante)

Kaum ist die Sonne weg (nach 7 Stunden warten waren wir auch ganz froh darüber) beginnt das Feuerwerk. Das Hanabi dauert mehr als eine Stunde, nur unterbrochen von kurzen Werbepausen (Hier ist die Leuchtreklame wohl erfunden worden - in Form von "brennenden" Werbetafeln)



und hier noch ein Eindruck für die Breitband-angebundenen..



ach ja und der Heimweg - nun ja - man stelle sich vor 100.000 Menschen wollen plötzlich gleichzeitig nach Hause.




Labormitgliedergrillabend

Jaaaa, grillen, fast wie zu Hause!
Hier fährt man allerdings schwerere Geschütze auf. Auch wenn ich es erst belächelt hab, als wir Zelte und alles mögliche Equipment herankarrten, es erwies sich als nützlich. Zwar schien erst die Sonne, aber genau mit dem Anzünden des Grills fing es an zu regnen. Aber wer läßt sich schon vom Wetter stören!? Wir jedenfalls nicht und so grillten und aßen und tranken wir den ganzen Tag - wunderbar. Das fein marmorierte dünn-geschnittene
Fleisch hab ich mittlerweile auch sehr lieb gewonnen. Mochte unsere dicken Steaks ja eh nie richtig. Und zur Abwechslung gab's noch Baseball und Frisbee - fast wie im Jena-Paradies-Park.



...der Sprinkler am Himmel springt gerade an


... nützlich: Dann eben doch mal lieber etwas mehr Ausrüstung mitnehmen. (dagegen sahen die anderen Grillgruppen alt aus)


Professor Kasuga und seine Frau


na und am Ende schien auch uns wieder die Sonne.